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Chronik "100 Jahre Steuerverwaltung - Erzbergersche Finanzreform"

„Ohne Steuern ist kein Staat zu machen!" - dieser Leitsatz des letzten, kürzlich verstorbenen Präsidenten der Oberfinanzdirektion Niedersachsen, Ernst-Günter Kapitza, bringt die Notwendigkeit der Steuererhebung durch den Staat zur Schaffung der finanziellen Basis für ein funktionierendes Gemeinwesen kurz und bündig auf den Punkt.

Von den Anfängen des Steuerwesens im Altertum bis in unsere heutige digitale Zeit haben Steuern das Leben der Menschen und ihr Verhältnis zum Staat nicht unmaßgeblich beeinflusst. Kontinuität und Veränderung haben dabei die Steuergeschichte geprägt: zu allen Zeiten und unter allen Regimen wurden Steuern erhoben - die Art und Weise des Steuervollzugs und die Organisation der Steuerverwaltung haben sich jedoch stetig gewandelt.

Ich freue mich daher sehr, dass uns mit der vorliegenden Chronik ein eingängiger und informativer Überblick über die wechselvolle Entwicklung der niedersächsischen Steuerverwaltung der letzten hundert Jahre gegeben wird. Die Erzbergersche Finanzreform im Jahr 1919, die - heute unvorstellbar - in nur wenigen Monaten umgesetzt wurde, wirkt mit der Vereinheitlichung des zuvor stark zersplitterten deutschen Steuerrechts und dem dreistufigen Aufbau der Steuerverwaltung im Grundsatz bis heute fort. Viele Finanzämter werden in diesem und im nächsten Jahr ihr hundertjähriges Bestehen feiern können. Es ist spannend nachzuverfolgen, wie sich die Steuerverwaltung von einer manuellen, stark obrigkeitlich geprägten hin zu einer modernen, hochautomatisierten und bürgerorientierten Verwaltung gewandelt hat.

Mein ausdrücklicher Dank gilt dabei den drei Autoren dieser Darstellung, den Ltd. Regierungsdirektoren Christof Steil (Vorsteher des Finanzamts Nienburg/Weser) und Peter Niemann (Vorsteher des Finanzamts Burgdorf) sowie dem Regierungsdirektor Marcus Luyven (Vorsteher des Finanzamts Lingen (Ems)), die sich im Rahmen der Arbeitsgruppe „100 Jahre Steuerverwal­tung/Erzbergersche Finanzreform" dem Projekt der Chronik mit großem Engagement und ausgeprägtem Sachverstand angenommen haben.

Die Geschichte kennt keinen Endpunkt - und so bleibt es interessant zu beobachten, wie wir vor dem Hintergrund zunehmender Digitalisierung und der demographischen Entwicklung die Zukunft unserer Steuerverwaltung (mit)gestalten, welche internen und externen Einflüsse wirksam werden. Bekanntermaßen kann bei der Gestaltung der Zukunft die Kenntnis der Vergangenheit nicht schaden - für alle Zeit wird dabei gelten: ,,Ohne Steuern ist kein Staat zu machen!"

Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erkenntnisgewinn bei der Lektüre.

Herzlichst Ihr
Dieter Meyer
Präsident des Landesamts für Steuern Niedersachsen
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