Amtsleitungswechsel beim Finanzamt Stadthagen
Hannover, 6. August 2025. Das Finanzamt Stadthagen hat mit Regierungsdirektor Oliver Knop einen neuen Amtsleiter. Bereits Anfang Mai hat Herr Knop die Leitung von seiner Vorgängerin, der Leitenden Regierungsdirektorin Brigitta Tewes, übernommen, die in den Ruhestand getreten ist. Frau Tewes hatte das Finanzamt seit Juli 2021 geleitet und war insgesamt rd. 38 Jahre in der Steuerverwaltung tätig.
Anlässlich der heutigen Feierstunde im Finanzamt Stadthagen verabschiedete der Vizepräsident und Leiter der Abteilung für Informations- und Kommunikationstechnologie des Landesamts für Steuern Niedersachsen, Frank Heilmann, die bisherige Amtsleiterin. Er dankte Frau Tewes für ihren unermüdlichen Dienst zum Wohle der niedersächsischen Steuerverwaltung und wünschte ihr für ihren Ruhestand und den neuen Lebensabschnitt vor allem Gesundheit, Zufriedenheit sowie die Muße, ihren Neigungen nachzugehen.
Dem neuen Amtsleiter, Herrn Knop, gratulierte er zur Übernahme der Leitung des Finanzamts Stadthagen. Er wünschte ihm viel Erfolg, eine Menge Freude und das nötige Glück, das es gelegentlich ebenfalls brauche.
Herr Knop trat im August 2001 in den Dienst der niedersächsischen Steuerverwaltung und war zunächst als Sachbearbeiter beim Finanzamt Hannover-Mitte tätig. Ab November 2011 durchlief er beim Finanzamt Hannover-Land I die Einweisung in die Aufgaben der Laufbahngruppe 2 im zweiten Einstiegsamt, ehe er Mitte 2013 als Sachgebietsleiter ans Finanzamt für Großbetriebsprüfung in Stade ging. Im Mai 2016 wechselte er als Referatsleiter zur damaligen Oberfinanzdirektion Niedersachsen. Im Februar 2018 übernahm er beim Finanzamt Verden (Aller) die Aufgaben als ständiger Vertreter der Amtsleitung. In gleicher Funktion wechselte er Anfang April 2020 zum Finanzamt Nienburg/Weser. Mit seinem Wechsel zum 1. Mai 2025 an das Finanzamt Stadthagen ist Herr Knop erstmals mit der Leitung eines Finanzamts beauftragt worden.
Vizepräsident Heilmann hob in seiner Rede hervor, dass der Wechsel an der Spitze eines Finanzamts kein rein administrativer Vorgang sei, sondern Zeichen für Kontinuität und Wandel zugleich. Er nutzte die Gelegenheit, drei zentrale Zukunftsthemen anzusprechen, und zwar die Personalgewinnung, die Personalbindung und die Digitalisierung.
So machte er deutlich, dass der demografische Wandel, der Fachkräftemangel und ein zunehmend umkämpfter Arbeitsmarkt es auch dem öffentlichen Dienst immer schwerer machten, qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber zu gewinnen. Die Steuerverwaltung stehe in einem ausgeprägten Wettbewerb mit anderen Arbeitgebern. Diesen Wettbewerb nehme sie aber nicht bloß hin, sondern offensiv an, indem sie proaktiv auf Talente zugehe, so Vizepräsident Heilmann.
Die Steuerverwaltung sei präsent auf Berufsmessen, suche gezielt Kontakt zu Schulen, produziere Imagefilme und nutze soziale Medien. Kurz: Sie tue viel, um junge Menschen für eine Tätigkeit in der Steuerverwaltung zu begeistern.
Aber auch klassische Zielgruppen, wie z. B. Eltern als wichtige Ratgeber bei der Berufswahl, Studienabbrecherinnen und -brecher sowie Berufswechselwillige blieben im Blick.
Daneben investiere die Steuerverwaltung - mit dem Ziel der Personalbindung - besonders in die Arbeitszufriedenheit ihrer Beschäftigten, z. B. durch eine ausgeprägte Willkommenskultur und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Auch die Gesundheit, die oft im Schatten der Fachlichkeit stehe, dürfe nicht vergessen werden. So bestünden mit einem flächendeckenden betrieblichen Gesundheitsmanagement Angebote, die schützen, unterstützen und stärken. Die Themen Barrierefreiheit und Inklusion würden ebenfalls ernst genommen.
Vizepräsident Heilmann ging ferner darauf ein, dass sowohl gesetzliche Anforderungen als auch der zunehmende Personalmangel die Digitalisierung der Steuerverwaltung zwingend erfordern. Ziel sei es dabei, einen besseren Service für Bürgerinnen und Bürger, schlankere, automatisierte Geschäftsprozesse ohne Medienbrüche und vor allem eine spürbare Entlastung für die Beschäftigten zu schaffen.
Konkret wies er auf das Risikomanagementsystem der maschinellen Fallbearbeitung sowie den zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz, etwa zur Erschließung, Analyse oder Auswertung großer Datenmengen, hin.
Daneben gelte es, die technische Verfügbarkeit, die Stabilität und die Performanz der IT-Verfahren noch weiter zu steigern, so Vizepräsident Heilmann.
Im Finanzamt Stadthagen sind rd. 190 Personen beschäftigt. Mehr als 56.000 Einkommensteuerfälle werden dort geführt, allein rund 36.000 davon im Arbeitnehmerbereich. Daneben fallen rd. 2.200 Körperschaften, davon etwa 130 in Form eines Vereins, in den Aufgabenbereich des Finanzamts. Das Steueraufkommen der Dienststelle, die im 1535 bis 1539 errichteten Schloss Stadthagen untergebracht ist, das als ein bedeutendes Baudenkmal der Weserrenaissance gilt, betrug 2024 nahezu 633 Mio. Euro.
Weitere Informationen zum Finanzamt Stadthagen und zur Steuerverwaltung Niedersachsen sind auf der Webseite des LStN unter https://lstn.niedersachsen.de/ zu finden. Hier findet man auch die filmische Kurz-Serie „Finanzamt. Einfach erklärt.“, mit der Interessierte einen nicht alltäglichen Blick hinter die Kulissen eines Finanzamts werfen können (https://lstn.niedersachsen.de/mediathek/finanzamt-einfach-erklaert-207889.html).
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erstellt am:
06.08.2025