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Amtsleitungswechsel beim Finanzamt Rotenburg (Wümme)

Regierungsdirektorin Birgit Rieckmann ist heute anlässlich einer Feierstunde in ihr neues Amt als Vorsteherin des Finanzamts Rotenburg (Wümme) eingeführt worden. Karsten Pilz, Vizepräsident des Landesamts für Steuern Niedersachsen, wünschte ihr für ihre neuen Aufgaben alles Gute und viel Erfolg.

Frau Rieckmann hat die Leitung des Finanzamts Rotenburg (Wümme) Mitte Februar 2023 übernommen, nachdem die Regierungsdirektorin Nina Kochan im November 2022 Vorsteherin des Finanzamts Hannover-Süd geworden ist.

Ihre Karriere begonnen hat Frau Rieckmann 1984 beim Finanzamt Winsen (Luhe). Ab 2002 war sie in leitenden Funktionen bei den Finanzämtern in Uelzen und Fahndung und Strafsachen in Lüneburg tätig, bevor sie 2008 nach Uelzen zurückkehrte und dort die stellvertretende Leitung des Finanzamts übernahm. Im März 2017 wechselte sie in gleicher Funktion an das Finanzamt Soltau. Beim Finanzamt Rotenburg (Wümme) steht sie nun als Vorsteherin erstmals an der Spitze eines Finanzamts.

Vizepräsident Pilz betonte in seiner Rede, dass trotz allen technischen Fortschritts auch in Zeiten von Corona der persönliche Kontakt zu Bürgerinnen und Bürgern aufrechterhalten werden konnte. Das Niedersächsische Finanzministerium wie auch das Landesamt für Steuern Niedersachsen legten Wert darauf, dass alle Bürgerinnen und Bürger das für sie zuständige Finanzamt in annehmbarer Entfernung vorfänden, um ihre Belange auch in persönlicher Form vortragen zu können. Im Augenblick werde die Einführung eines Tools zur Terminvereinbarung geprüft, um den Kontakt mit der Finanzverwaltung noch effektiver zu gestalten, so Vizepräsident Pilz.

Aber auch die Grundsteuerreform und die Personalgewinnung für die niedersächsische Steuerverwaltung seien ihm wichtige Anliegen.

Seit 2021 habe Niedersachsen ein eigenes Grundsteuergesetz nach dem „Flächen-Lage-Modell“, so Pilz. Für die Kommunen stelle es mit einem jährlichen Aufkommen von 1,4 Mrd. Euro eine wichtige Einnahmequelle dar, die keinen konjunkturellen Schwankungen unterliege.

Niedersachsen habe von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, vom Bundesmodell abzuweichen und ein eigenes Flächen-Lage-Modell entwickelt, das sich in vielerlei Hinsicht vorteilhaft von der Bundes-Lösung abhebe. Der Verfassungsrechtler Gregor Kirchhof habe dieses Gesetz als ein Beispiel dafür bezeichnet, wie die notwendige Reform gelingen könne.

Auch wenn der Stand der eingereichten Grundsteuererklärungen erfreulich sei, würden die Finanzämter bei ausstehender Erklärung in Einzelfällen nicht um Schätzungen und die Festsetzung von Verspätungszuschlägen herumkommen.

Mit Blick auf die Personalgewinnung sagte er: „Eine länger bekannte Tatsache ist, dass uns ein knappes Drittel der Beschäftigten in den nächsten fünf Jahren verlassen wird, das ist ein dramatischer Befund“. Die Personalgewinnung müsse daher neu gedacht werden. Einerseits sei zu überlegen, ob wirklich jede Aufgabe durch Beamte erfüllt werden müsse, die steuerfachlich vorgebildet seien oder auch durch anderes Personal erledigt werden könnte. Als Beispiel nannte er den erfolgreichen Einsatz zusätzlichen Tarifpersonals zur Bewältigung der Grundsteuerreform.
Auch hätten die jungen Menschen heute andere Vorstellungen davon, wie man Leben und Arbeit in den Ausgleich bringe, als es vielleicht noch vor 30 Jahren der Fall gewesen sei. Hier sehe er eine deutliche Herausforderung das Bild der Steuerverwaltung in der Öffentlichkeit positiver zu gestalten und zu vermitteln, dass sie ein interessanter Arbeitgeber sei, so Pilz.

Das Finanzamt Rotenburg (Wümme) beschäftigt zurzeit 149 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen sich zurzeit 14 in einer Ausbildung oder einem dualen Studium befinden. Rund 27.000 Einkommensteuerfälle, davon rd. 15.800 Arbeitnehmerfälle, werden dort veranlagt. Etwa 1.800 Körperschaften, davon über 600 Vereine, werden dort geführt. Mehr als 38.000 wirtschaftliche Einheiten sind im Bezirk des Finanzamts Rotenburg (Wümme) im Rahmen der Grundsteuerreform neu zu bewerten. Das Steueraufkommen des Finanzamts betrug im Kalenderjahr 2022 etwas mehr als 690 Mio. Euro.

Weitere Informationen zum Finanzamt Rotenburg (Wümme) und zur Steuerverwaltung Niedersachsen sind auf der Webseite des LStN unter https://lstn.niedersachsen.de/ zu finden. Hier findet man auch die filmische Kurz-Serie „Finanzamt. Einfach erklärt.“, mit der Interessierte einen nicht alltäglichen Blick hinter die Kulissen eines Finanzamts werfen können (https://lstn.niedersachsen.de/mediathek/finanzamt-einfach-erklaert-207889.html).

Frau Rieckmann, die neue Vorsteherin des Finanzamts Rotenburg (Wümme)   Bildrechte: Lennart Worthmann
Frau Rieckmann, die neue Vorsteherin des Finanzamts Rotenburg (Wümme)
Bildrechte: LStN

Artikel-Informationen

erstellt am:
09.05.2023
zuletzt aktualisiert am:
10.05.2023

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