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Amtsleitungswechsel beim Finanzamt Quakenbrück

Hannover, 21. November 2023. Regierungsdirektor Marcus Mörler ist der neue Leiter des Finanzamts Quakenbrück.

Mitte September hat Herr Mörler die Amtsgeschäfte im Finanzamt Quakenbrück übernommen. Heute nun fand die Feierstunde anlässlich des Amtsleitungswechsels statt, bei der Karsten Pilz, Vizepräsident der Landesamts für Steuern Niedersachsen, Herrn Mörler offiziell in sein neues Amt als Leiter des Finanzamts Quakenbrück einführte und den bisherigen Leiter des Finanzamts, Regierungsdirektor Klaus Schulte, der das Finanzamt von Juli 2020 bis Ende Mai 2023 leitete, verabschiedete. Herr Schulte leitet jetzt das Finanzamt Osnabrück-Stadt.
Dem neuen Amtsleiter wünschte Vizepräsident Pilz Erfolg, ein gutes Händchen und auch die nötige Portion Glück, die niemals schaden kann.

Herr Mörler ist am 1. März 2002 beim Finanzamt Lüneburg in den Dienst der niedersächsischen Steuerverwaltung getreten. Anschließend war er ab Juli 2002 Ständiger Vertreter der Amtsleitung beim Finanzamt Lüchow. Im März 2006 wechselte er als Referatsleiter in das Finanzrechenzentrum der damaligen Oberfinanzdirektion Hannover, eine Vorvorgängerin des heutigen Landesamts für Steuern Niedersachsen (LStN). Über ein Jahr lang war Herr Mörler im Niedersächsischen Finanzministerium als persönlicher Referent an der Seite der damaligen Staatssekretärin tätig, bevor er im Februar 2010 die Aufgabe als Ständiger Vertreter im Finanzamt Vechta übernahm. Anfang September 2015 wechselte er in gleicher Position zum Finanzamt Osnabrück-Land. Mit seinem Wechsel zum Finanzamt Quakenbrück im September dieses Jahres ist ihm erstmals die Leitung eines Finanzamts übertragen worden. Neben seiner Tätigkeit im Finanzamt ist Herr Mörler seit über 10 Jahren auch Vorsitzender im Prüfungsausschuss der Steuerakademie Niedersachsen für das 2. Einstiegsamt der Laufbahngruppe 1 (ehem. mittlerer Dienst).

Niedersachsen als Flächenland mit seinen über 50 Finanzämtern müsse Bürgerinnen und Bürgern bei Bedarf in annehmbarer Entfernung eine akzeptable Möglichkeit bieten, ihre Belange in persönlicher Form vorzutragen, so Vizepräsident Pilz in seiner Rede. Er begrüße es daher, dass die alte wie auch die neue Landesregierung trotz bereits erfolgter Finanzamtsfusionen grundsätzlich an der Präsenz in der Fläche festhalte und bisher keine Signale ausgesendet habe, hier einen anderen Kurs einzuschlagen. Um den Kontakt zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Finanzverwaltung aber noch effektiver zu gestalten, werde im Augenblick die Einführung eines Tools zur Terminvereinbarung geprüft, so Pilz.

Gleichzeitig bemerkte er, dass die Digitalisierung große Fortschritte gemacht habe und bei der Aufgabenerledigung helfe. Sie könne aber angesichts der großen Zahl an Altersabgängen in den nächsten Jahren und immer wieder neu hinzukommenden Aufgaben nur unterstützen. Ein weiteres Problem seien die andauernden Bestrebungen, mit dem Steuerrecht steuerfremde Sachverhalte zu regeln. Es müsse deshalb geprüft werden, ob die Aufgaben, die erfüllt werden sollen, in einem angemessenen Verhältnis zum vorhandenen Personal stehen. Hier sei „Aufgabenkritik“ gefragt. Knapp ein Drittel der Beschäftigten werde die Steuerverwaltung in den nächsten fünf Jahren verlassen und damit die Zahl der eintretenden Nachwuchskräfte übersteigen. In der Zukunft könne deshalb der Einsatz von künstlicher Intelligenz eine entscheidende Rolle spielen. Mit dem Projekt TaDeA (Tax Defence Analytics), welches zum Ziel hat, den europaweiten, teilweise bandenmäßig organisierten Umsatzsteuerbetrug zu bekämpfen, sei bereits ein erfolgreicher Schritt in diese Richtung unternommen worden.

Des Weiteren gelte es, das Bild der Steuerverwaltung in der Öffentlichkeit positiv zu gestalten und zu zeigen, dass die Steuerverwaltung ein interessanter Arbeitgeber sei. Die Steuerverwaltung biete die Möglichkeit einer sinnhaftigen Beschäftigung, die gerade jungen Menschen ein Bedürfnis sei. Bei ihnen bestünden zudem andere Vorstellungen von Arbeit und Leben als dies noch vor 30 Jahren der Fall war. Es dürfe aber bezweifelt werden, ob die vielfach genannte „Generation Z“ wirklich eine homogene Gruppe sei, so Pilz. Immerhin würden ihr ca. 8 Mio. Menschen zugerechnet. Eine Prognose besage, dass 50 % der Tätigkeiten von morgen heute noch gar nicht existieren. Personalentwicklung müsse deshalb neu gedacht werden. Damit würden auch die Anforderungen an Führungskräfte steigen, diese jungen Menschen in ihrer Eigenheit wahrzunehmen und salopp gesagt, „bei der Stange“ zu halten. Abschließend bemerkte Vizepräsident Pilz: Es gebe nicht die eine Lösung, es müssten verschieden Optionen genutzt werden, um die Leistungsfähigkeit der Steuerverwaltung als bedeutendste Einnahmeverwaltung weiter zu erhalten. Denn, um einen ehemaligen Oberfinanzpräsidenten zu zitieren: „Ohne Steuern ist kein Staat zu machen“.

Das Finanzamt Quakenbrück beschäftigt 153 Personen, 14 davon befinden sich zurzeit in einer Ausbildung oder einem dualen Studium. Über 40.000 Einkommensteuerfälle werden beim Finanzamt geführt, 25.000 davon im Arbeitnehmerbereich. Daneben ist es auch für rund 1.800 Körperschaften und 700 Personengesellschaften zuständig. Rund 700 Vereine liegen im Zuständigkeitsbereich des Finanzamts. Das Steueraufkommen des Finanzamts betrug im Kalenderjahr 2022 rund 455 Mio. Euro.
Räumlich erstreckt sich der Zuständigkeitsbereich des Finanzamts auf die Samtgemeinden Artland, Fürstenau, Bersenbrück und Neuenkirchen sowie die Stadt Bramsche. Dies entspricht einer Fläche von rund 1.000 qkm und deckt sich im Wesentlichen mit dem früheren Kreis Bersenbrück.

Weitere Informationen zum Finanzamt Quakenbrück und zur Steuerverwaltung Niedersachsen sind auf der Webseite des Landesamts für Steuern Niedersachsen unter https://lstn.niedersachsen.de zu finden. Hier findet man auch die filmische Kurz-Serie „Finanzamt. Einfach erklärt.“, mit der Interessierte einen nicht alltäglichen Blick hinter die Kulissen eines Finanzamts werfen können (https://lstn.niedersachsen.de/mediathek/finanzamt-einfach-erklaert-207889.html).


Regierungsdirektor Marcus Mörler, der neue Leiter des Finanzamts Quakenbrück   Bildrechte: FA Quakenbrück
Regierungsdirektor Marcus Mörler, der neue Leiter des Finanzamts Quakenbrück

Artikel-Informationen

erstellt am:
21.11.2023

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