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Amtsleitungswechsel beim Finanzamt Northeim-Herzberg am Harz

Hannover, 20. August 2025. Regierungsdirektorin Sarah-Katharina Krosch ist neue Leiterin des Finanzamts Northeim-Herzberg am Harz. Sie folgt damit auf den Leitenden Regierungsdirektor Thomas Heinisch, der seit Anfang Januar dieses Jahres das Finanzamt Göttingen leitet.

Im Rahmen der heutigen Feierstunde verabschiedete der Vizepräsident des Landesamts für Steuern Niedersachsen, Karsten Pilz, Herrn Heinisch und wünschte ihm für seine neuen Aufgaben in Göttingen weiterhin alles Gute. Der neuen Leiterin des Finanzamts Northeim-Herzberg am Harz, Frau Krosch wünschte er viel Tatkraft und Erfolg und auch das erforderliche Quäntchen Glück, das man daneben immer gut gebrauchen könne.

Frau Krosch trat im März 2006 beim Finanzamt Herzberg in den Dienst der niedersächsischen Steuerverwaltung ein. Anschließend war sie bei den Finanzämtern Hannover-Nord, Northeim, Göttingen und zuletzt beim Finanzamt Hildesheim-Alfeld tätig. Mit ihrem Wechsel zum Finanzamt Northeim-Herzberg am Harz im April dieses Jahres ist sie zugleich erstmals mit der Leitung eines Finanzamts beauftragt worden.

In seiner Rede befasste sich Vizepräsident Pilz mit einem Aspekt der alle betrifft, nämlich der Bürokratie. Die Bürokratie sei in der Steuerverwaltung ein ständiger Balanceakt. Verfahren müssen so gestaltet werden, dass sie einerseits den Rechtsstaat sichern, andererseits aber Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen nicht unnötig belasten. Sie mache jedoch das Verwaltungshandeln verlässlich, überprüfbar und transparent. Sie schütze vor Willkür und schaffe klare Zuständigkeiten. Sie garantiere, dass jede Entscheidung auf einer nachvollziehbaren rechtlichen Grundlage beruhe. Andererseits werde sie von vielen Bürgerinnen und Bürgern wie auch von Unternehmen als Last empfunden – als ein Geflecht aus Mitwirkungspflichten, Formularen und Verfahren, das Zeit, Ressourcen und manchmal auch Nerven koste. „Wir sehen hier ein zentrales Spannungsfeld: Der Staat muss Regeln anwenden, die für alle verbindlich sind und Gleichbehandlung sicherstellen, doch je komplexer diese Regeln werden, desto größer wird die Gefahr, dass sie ihre praktische Wirksamkeit verlieren“, so Vizepräsident Pilz. Ein gewisses Maß an Bürokratie sei daher unverzichtbar – insbesondere in einer hoheitlichen Verwaltung wie der Steuerverwaltung, in der weder Bürger noch Unternehmen ihren „Anbieter“ wechseln könnten.

Ein entscheidender Hebel für Bürokratieabbau in der Steuerverwaltung sei die Digitalisierung. Dabei reiche es aber nicht, analoge Verfahren einfach ins Digitale zu übertragen – also Formulare als PDFs online bereitzustellen oder bestehende Abläufe eins zu eins in Software zu gießen, sondern wirklich effizient werde die Verwaltung erst dann, wenn sie ihre Prozesse und Strukturen konsequent auf digitale Logiken ausrichte.

Dies erfordere einen Mentalitätswechsel – auch in der Steuerverwaltung selbst. Bürokratieabbau heiße nicht, weniger sorgfältig zu arbeiten, sondern klüger zu arbeiten. Es heiße, die eigenen Prozesse kritisch zu hinterfragen, Doppelarbeit zu vermeiden und technische Möglichkeiten konsequent zu nutzen.

Zusammengefasst: Die Zukunft der Steuerverwaltung liege nicht im Papierstapel, sondern in klaren Regeln, schlanken Prozessen und digitaler Präzision. Bürokratie müsse nicht abgebaut, sondern klug gebaut werden – damit sie den Staat stark mache und den Menschen diene, so Vizepräsident Pilz.

Als modernes Beispiel, wie Digitalisierung und Bürokratieabbau Hand in Hand gehen können, führte er das im April eingeführte anonyme Hinweisgebersystem in Niedersachsen an. Es ermögliche Bürgerinnen und Bürgern, Steuerdelikte anonym und niederschwellig zu melden – und erlaube der Verwaltung zugleich, gezielt Rückfragen zu stellen, ohne die Anonymität aufzugeben.

Das Finanzamt Northeim-Herzberg am Harz hat 250 Beschäftigte, von denen sich 23 zurzeit in der Ausbildung bzw. in einem dualen Studium befinden. Jährlich werden rd. 85.500 Einkommensteuerfälle veranlagt, allein 59.000 davon im Arbeitnehmerbereich. Daneben ist das Finanzamt für fast 1.000 Vereine und über 1.200 weitere Körperschaften zuständig. Des Weiteren beherbergt es die Info-Hotline der niedersächsischen Finanzämter, die arbeitstäglich allgemeine Fragen zu Lohn- und Einkommensteuer beantwortet und kostenlos aus dem deutschen Telefonnetz unter 0800 998 0 997 zu erreichen ist. Das Steueraufkommen des Finanzamts lag im Kalenderjahr 2024 bei rd. 860 Mio. Euro.

Weitere Informationen zum Finanzamt Northeim-Herzberg am Harz und zur Steuerverwaltung Niedersachsen sind auf der Webseite des LStN unter https://lstn.niedersachsen.de/ zu finden. Hier findet man auch die filmische Kurz-Serie „Finanzamt. Einfach erklärt.“, mit der Interessierte einen nicht alltäglichen Blick hinter die Kulissen eines Finanzamts werfen können (https://lstn.niedersachsen.de/mediathek/finanzamt-einfach-erklaert-207889.html).

Sarah-Katharina Krosch, die neue Leiterin des Finanzamts Northeim-Herzberg am Harz Bildrechte: FA Northeim-Herzberg am Harz
Sarah-Katharina Krosch, die neue Leiterin des Finanzamts Northeim-Herzberg am Harz
Bildrechte: LStN

Artikel-Informationen

erstellt am:
20.08.2025

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